Restauration Murena - Teil 4

Nachdem ich in den letzten Wochen nicht dazu kam, in der Werkstatt vorbeizu schauen, war es nun endlich wieder soweit . Bepackt mit zwei Türen meines ersten Murenas sollte es weitergehen. Thomas hatte einen Gutteil der GFK-Teile schon grundiert und wartete. Die Türen sollten deshalb ausgetauscht werden, weil bisher nur mechanische Fensterheber montiert waren und ich noch elektrifizierte Türen hatte. Nebenher waren die Spaltmaße der vorhandenen Türen alles andere als doll.
Doch immer mit der Ruhe! Erst mal nachmessen. Jeder Murena ist durch die Verzinkung ein Unikat bei dem die Türen werksmäßig angepaßt werden. Wenn die neuen Türen kürzer wären, müßte halt das Innenleben transplantiert werden was eine recht frickelige Sache ist. Immerhin, ich hatte Glück. Die neuen Türen sind bis zu 1,8 cm länger, so daß genügend Luft zum anpassen ist.
Eine kurze provisorische Montage zeigt, daß künftig Spaltmaße besser als Werk zu erwarten sind.
Was folgt ist genüßliches Umbauen der Schlößer und der Innenverkleidung - DENKSTE!
Daß der Vorbesitzer ein begnadeter Künstler mit Heißkleber war war mir nicht neu. Nun wurde es aber affig!
Die Fensterkurbeln waren nicht mit einem Ring gesichert, sondern mit Kunstharz. Wat nu? Hebeln brachte nur Knirschen im GFK mit sich. Also brauchte ich schweres Geschütz in Form von Bohrmaschine und Abzieher.
Damit ging es dann leidlich. Die Kurbeln sind natürlich Schott! Ist schon klasse, was mit Harz so möglich ist.
Verblüffend ist jedoch, daß der Mensch es geschafft hat, rerum zu kleistern ohne die Verkleidung mit zu besudeln. WIE GEHT DAS???
Überhaupt kann einem der Geist vor Ehrfurcht stehenbleiben, wenn man bedenkt, daß eine 2.2´er Inneneinrichtung verbaut wurde und dann das Geld für die Fensterkurbeln ausging und diese kurzerhand schwarz gestrichen wurden.
Heiter weiter ging dann die Flucherei bei den Schlössern.
Vermutlich hatte der Knabe genügend Harz angerührt um neue Großtaten der Klebetechnik zu leisten!
Na schön, die Schlösser sind von lausiger Qualität. Sprich: Der Spritzguß ist weich und irgendwann, durch regelmäßigen Gebrauch abgenutzt, bammelt dann der Hebel herum.
Auch eine defekte Rückstellfeder (blauer Pfeil) sollten an Austausch denken lassen. Sooo teuer sind die Dinger ja nun nicht. Aber unser Freund war ein Ästhet. Tür- und Zündschloß unterschiedlich schließend! Mon dieu!
Dann macht man halt kurzen Prozeß flickt die Feder bei (obschon da nix mehr federt, da daraus ein wildes Drahtgetüdel wurde) und laminiert (roter Pfeil) das ganze schön ein.
Obwohl man´s ja nicht glauben will, es funktioniert irgendwie. Nur, mir gefiel es halt nicht. Da das Beifahrerschloß ganz gut beieinander ist, zog ich es vor, mein altes Beifahrerschloß umzustiften.
Jetzt habe ich gleichschließende Schlösser die ordentlich sind.
Zweckmäßigerweise wird das beste davon in der Fahrertür seine Bestimmung finden.
Derweil wandert der Stoff der Türverkleidungen in die Waschmaschine. Doch das Kapitel "Schöner wohnen" kommt später.


Stand: 18.12.2002 - weiter zur Fortsetzung 5. Teil
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