Restauration Murena - Teil 15

Es gibt halt Tage wo alles schief läuft.
Du denkst: Na, dann wollen wir mal die Frontschürze komplettieren um das Ding einzupassen und dann die Scheinwerfer machen... Aber denkste!
Die Schürze hatte ich gerade fertig und hielt es für eine tolle Idee auch noch mal eben die Scheinwerferhebewelle zu schmieren. Wär ja nicht dumm, wenn die Schürze endlich fertig montiert wäere.
Also das Windleitblech runter, die Lager geschmiert und ein Blick auf den Kühler.
Schade aber auch!
Hat sich ja 23 Jahre gut gehalten, aber was da zu sehen ist, deutet auf ein baldiges Ende hin.
Denn die Verbindung zwischen Netz und Wangen ist arg korrodiert.
Was für´n Schwachsinn: Alukühlernetz, Kunststoffwangen und Stahlblechprofil!!!
Toll, ganz toll!
Also gut - Wenn´s dann sein muß. Wieder die Bohrmaschine anwerfen und erst mal entnieten.
So kann´s ja nicht bleiben.
Das Gemeine beim Kühlerausbau ist ja, daß man die Abdeckung des Stauraums entfernen muß. Die Batterie, der Reservereifen, Pneumatikschläuche, Tachowelle, diverse Kabel, etc, müssen raus.
Beim Bagh war das einfacher!
Dennoch hatte ich dan Vorteil, daß diverse Sachen ja ohnehin demontiert waren und ich nach ner Stunde den Kühler los hatte.
Das Teil sah reichlich übel aus.
Ich nehme an, beim ersten heißen Sommer wäre das Profil gerissen und ich hätte ohne Kühlmittel dagestanden.
Somit war es schon ganz gut, daß mir die Sache jetzt aufgefallen ist.
Optimistisch betrachet hat das Ganze ja auch was Positives: Ich konnte den Zustand des Vorderwagens begutachten und konservieren.
Fazit: Kein Rost, Kühlerrohre vorne OK, dto. Schläuche.
Nebenher wurde ich der Steckverbindung zum Lüfter gewahr - die übrigens reichlich gammlig ist - und entschloß mich auch diese durch Duraseal zu ersetzen.
Vielleicht war es ja gut so! Nicht auszudenken, wenn ich die Kiste ohne die Beseitigung dieses Mangels fertig gemacht hätte.
Karosse und Elektrik OK und ´nen verkochten Motor!
Die letzte offizielle Kaufberatung liegt ja nun ein paar Jahre zurück.
Mittlerweile würde ich die Elektrik und eben den Kühler mit auf die Prüfliste setzen.
Die Instandsetzung beim Kühlerbauer soll so um die 90 EUR liegen - also harmlos.
Die Folgeschäden dürften deutlich darüber liegen.
Eines ist mir jedenfalls klar geworden - Wunder über Wunder - die Mär vom "Reinsetzen und Fahren" bedeutet den Exitus von noch vielen Muränen.
Die Basis ist zwar mehr als gut, aber das war´s schon. Die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen, die zar leicht behebbar sind, aber ohne eine Roßkur dürfte ein naturbelassener Murena nicht mehr lange leben.
Dafür gibt es zu viele kleine - gut verborgene - Gemeinheiten.
Wenn ich in diversen Foren höre: "Suche billig ..." Nee Leute, so geht das nicht!
Das Altzeugs sieht nicht besser aus als das in euren Karren!
Etwas muß man mittlerweile schon investieren, sonst hat man ne rollende Bombe.
Der Hobel ist extrem schrauberfreundlich und eigentlich ganz einfach gestrickt, so daß man nen Haufen selbst machen kann. Aber ganz für Lolo geht es halt nicht.
Persönlich ist mir heute klarer geworden, daß die Kisten mittlerweile ein bald ein Vierteljahrhundert auf den Buckel haben. Dafür haben sie sich verdammt gut gehalten, dennoch brauchen sie langsam mehr Fürsorge als eine große Inspektion.
Einen unrestaurierten Murena - auch wenn´s ein Ersthandrentnerwagen wäre - würde ich mir nur als Restaurierungsobjekt antun.
Klingt bitter - ist es aber in Wirklichkeit nicht. Denn andere Fahrzeuge sind um Längen tückischer und bis auf einige Spezialteile (die 2,2l Maschinen mal ausgenommen) kann man sich mit Fremdteilen gut behelfen. Man muß halt nur stwas suchen.



Stand: 20.03.2004 - Fortsetzung

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