Restauration Murena - Teil 13

Elektrische Fensterheber heißen im amerikanischen Sprachraum "Power Windows".
Nur - mit der Power war es bei mir nicht mehr weit her.
Selbst ohne Scheibe bewegte sich der Mechanismus nur in Schneckentempo.
Durch einen Beitrag in der "Markt" über Schiebedächer aufmerksam geworden, kam als Schuldiger das Fett der Welle in Betracht.
Da die Türen noch nicht ganz komplettiert waren, biß ich in den saueren Apfel und baute die Mechanik aus. Warum die Welle nun unbedingt durch die Halterung des inneren Türgriffs laufen muß, kann ich nicht beantworten. Es ist aber so.
Also wieder mal ne Niete ausbohren - hatte ich ja fast verlernt ;-)
Einigermaßen erstaunt war ich, als sich das Getriebe als Boschfabrikat entpuppte, der Motor jedoch ein Herstellerlogo hat, was mir nichts sagt.
Womit sich mal wieder die Frage stellt, wo das Teil wohl noch verbaut wurde?
Nach einiger Fuchtelei hatte ich jedoch die Einheit draußen (Fensterführung lösen, aus dem Fensterschacht nach oben herausziehen, an dem Türöffner vorbei wieder in die Tür rein und dann von unten rausklauben).
Und weiter geht das fröhliche Entnietspiel. Diesmal keine Blindnieten.
Warum die Welle nun in einem so engen Radius läuft muß man die Jungs bei Bosch fragen. Wohl das Resultat eines deutsch-französischen Besäufnisses. Aber besonders doll ist das nicht.
wie auch immer, nun kann man den Mechanismus trennen und die Welle per Motorkraft soweit rausfahren, daß man sie aus dem Hüllrohr ziehen kann.
Wie nicht anders zu erwarten, war das Fett komplett verklebt. Da die Welle auch noch mit Filz umwickelt ist, war guter Rat teuer.
Mal eben mit Bremsenreiniger spülen is nicht. Auch Auskochen brachte nicht viel. Letztlich habe ich sie in die Spülmaschine gelegt und das große Programm gefahren.
Last not least, jetzt ist sie sauber.
Etwas blöde ist nur, daß die Welle an einer Stelle (OT-Fenster) schon deutlich abgenutzt ist und nun klar ist, daß die Rattergeräusche am Endpunkt eben nicht durch eine Rutschkupplung verursacht werden, sondern schlichtweg durch Verschleiß.
Ich muß wohl nochmal in meinem Teilelager nach ner besseren Welle durchforsten. Vielleicht paßt ja die von den mechanischen Hebern.
Jedenfalls dürfte nach der Neuschmierung mit einen PTFE- oder Silikonmittelchen wieder Power anliegen.
Nachtrag: Irgendwie hatte ich nochmal über die Abnutzung der Welle nachgedacht. Was wäre, wenn sie schlichtweg um 90° gedreht würde?
Dann müßte das Zahnrad des Hebers doch in einen unversehrten Teil der Welle angreifen. Ergo bohrte ich die vier Schweißpunkte des Schiebestücks aus, verdrehte die Welle, nietete die Befestigung wieder an und plattete die Nieten ab.
Das Resultat erfüllt absolut die Erwartungen. Kein Rattern mehr ab OT!!!
Mit dieser Masche kann man also die Lebensdauer der Welle noch mindestens 3x verlängern. Kostenpunkt 4 Nieten!
Auch die Neuschmierung war ein Volltreffer! Es liegt wirklich wieder Power an!
Ach so, etwas habe ich vergessen: Es ist dringend erforderlich nach der Operation die Folien in den Türen wieder korrekt zu verkleben, wenn man keinen Ärger mit Wasser haben will.
Noch´n Nachtrag: Nachdem ich im Matra-Forum auf diese Lösung hingewiesen hatte, hagelte es urplötzlich Gegenvorschläge. Na, ja, jeder mag sich da selbst ein Bild machen. Für mich sind dabei nach wie vor Fragen offen. Sei es nur wie z.B. das verharzte Fett aus dem Hüllrohr kommen soll, wenn die Einheit zusammen bleibt. Wie die Pampe von der Welle kommt u.s.w., u.s.w.
Aber wer will, sollte sich den Thread mal gönnen.



Stand: 23.02.2004 - Fortsetzung

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