Restauration Murena - Teil 9

In diversen Maillinglisten und Foren taucht immer wieder die Frage nach irgendwelchen elektischen Wehwehchen auf.
Mittlerweile habe ich kaum noch Lust hierzu was zu sagen.
Aber da ich heute ohnehin ein paar Teile aufarbeiten wollte, fielen mir noch ein paar Kabelreste meines 1996 geschrotteten Murena in die Hand.
Vielleicht machen die hier gezeigten Aufnahmen klar, warum ich den im Kapitel 7 gegangenen Weg propagiere.
Rechts sind die Steckverbinder der Sicherungsplatine zu sehen.
Deutlich zu sehen ist, daß die Kontakzungen teilweise korrodiert, lahm, teils sogar weggebrochen sind.
Die dazugehörige Platine sieht nicht besser aus. D.h. allein dort gibt es Übergangswiderstände noch und nöcher. Wohlgemerkt, die Teile wurden 1996 eingelagert und trocken aufbewahrt, da war der Wagen erst 15 Jahre alt und - man glaubt es kaum - weitgehend frei von elektischen Problemen. Lediglich die Drehzahlmesseranzeige sackte 500 UPM beim Bremsen ab und die Ladekontrollanzeige zeigte permanente Entladung.
In der Detailaufnahme sind schon deutlich die nächsten künftigen kontaktbrüche zu erkennen. Von jetzt auf gleich kann also etwas ausfallen.
Offensichtlich wird das Material über die Jahre spröde. Eigentlich ein alter Hut, mit dem einige Oldiebesitzer zu tun haben. Auch bei einem Bekannten zerbröseln ab und an Kontakte, nur hat der einen 72er Record!
An so einem Kontakt gibt es nicht mehr viel zu reinigen oder gar nachzubiegen. Auf einer Tour steht man dann schnell ganz dumm da.
Einen "normalen" Verbinder kann man ja notfalls provisorisch mit einer Lüsterklemme überbrücken, aber hier ...
Wer nun nachsehen will, wie es um den eigenen Wagen steht, sollte bedenken, daß das Abziehen der Kontakte eventuell das Ende für einige Kontaktzungen sein könnte. Von daher übernehme ich hierfür keine Verantwortung.
Auch die meisten übrigen Verbinder sehen wirklich übel aus.
Grünspan soweit man sieht.
Die männlichen Verbinder sind ja vielleicht noch zu retten, doch was ist mit den Buchsen?
Na klar, diverse Experten kommen dann gerne mit der chemischen Keule.
Offengestanden halte ich davon überhaupt nichts!
Wenn man sich schon bis zur Fehlerquelle vorgearbeitet hat, kann man auch direkt Nägel mit Köppen machen und austauschen.
Und wenn man schon mal dabei ist, sollte man gleich den Verbinder der 6mm² Plusleitung an der Batterie rauswerfen und gegen einen geeigneten Sicherungsträger auswechseln.
Im CarHiFi-Bereich gibt es recht ansprechende Lösungen.
Warum?
Nun, beim Zerlegen des Kabelbaums ist mir aufgefallen, daß sich dieses Kabel gabelt. Und darüberhinaus finde ich den Gedanken nicht so berauschend, daß diese Leitung mal durchscheuert und dann ein fröhliches Grillfest startet.
So - noch Fragen?
Ich denke mal, daß das gezeigte Gruselkabinett vielleicht den einen oder anderen zum Nachdenken bringt und möglicherweise dafür sorgt, daß der nächste Einkauf nicht nach ATU zwecks Felgenkauf geht.
Sorry für den erhobenen Zeigefinger, aber ich mußte das mal loswerden;-)



Stand: 08.07.2003 - zur Fortsetzung

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