Restauration Murena

Irgendwann stellt sich wohl bei jedem Wagen die Frage: "Weiterfahren bis zum bitteren Ende oder restaurieren?" Eigentlich ist mein Murena technisch gesehen absolut OK, da regelmäßige Wartung nebst Austausch defekter oder verschlissener Teile Pflicht war. Und eigenlich hätte ich mit dem heruntergekommenen Lack leben können. (Hier hatte der Vorbesitzer - wieder einmal - ganze Arbeit geleistet! Anstelle eines soliden Lackaufbaus (Schleifen, Epoxysperrschicht, Füller, Lack) wurde einfach drübergejaucht was das Zeug hält. Ergebnis: Risse, Orangenhaut und regelmäßige weiße Schleier.)
ABER - bedingt durch eine unfreiwillige Schlachtaktion - wußte ich daß einige "Zeitbomben" vorhanden sind.
Sicher, das Chassis ist bestens verzinkt. Allerdings hält diese Zinkschicht nicht ewig. Nach dem mich Bernhard Müller darauf aufmerksam gemacht hatte, daß er bei seinem Wagen schon erhebliche Rostprobleme hatte, wollte ich nicht mehr ewig lange warten.
Nachdem im August 08/2002 der TÜV erledigt war, fiel der Startschuß. Mit 2 Jahren Zeit im Rücken hat man halt ein gutes Polster (obwohl ich denke, daß es schneller gehen wird.)

Geplant sind:
  • eine Neulackierung
  • Korrosionsschutzmaßnahmen
  • Optimierung der Elektrik
  • Instandsetzung der Innenausstattung

Das erste Strippen der Karosserie ist ein Kinderspiel. Nach etwa 1,5 Stunden sind Heckschürze, Front, Scheinwerfer und vordere Kotflügel entfernt. Den Nieten sei Dank! Und netterweise waren alle Schrauben nicht festkorrodiert. Eigentlich ist der Murena ja höchst schrauberfreundlich.
Der erste Befund war, daß keine Durchrostung am Chassis festzustellen war. Allerdings hatte es schon eine Befestigung der Vorderkotflügel dahingerafft, da das Teil weder verzinkt noch sonderlich gut lackiert war. Die Steckverbinder der Vorderlampen sind allesamt überholungs- / austauschfällig.
Nachdem die Kotflügel ab waren, kenne ich einen neuen Namen für den Wagen: "Schnellkomposter"!
Über die Jahre hatte sich reichlich Laub in der Tasche des Radlaufes abgesetzt. Dies ist eine klassische Fehlkonstruktion des Hauses Matra! Vom Scheibenrahmen kann der ganze Biomüll ungehindert der Schwerkraft folgen. Im Zuge der Restauration wird ein Schottblech mit Ablaufschlauch am Scheibenrahmen installiert, das künftig ein Biotop verhindern wird.
Ich kann jeden daher nur raten, mal die Kotflügel zu entfernen und nachzusehen. Das ist ganz einfach und geht schnell (Scheinwerfer raus, Nieten aufbohren und fertig), da die Nieten nicht im Sichtbereich liegen besteht kein Bedarf einer Neulackierung. Alternativ kann man sich auch einen Draht nehmen und mit reichlich Wasser den Ablauf (blauer Pfeil) frei zu puhlen. Ich denke aber, daß es Sinn macht gründlich zu sein, da bei mir schon beginnender Oberflächenrost zu sehen ist, der behandelt werden muß.
Ein weiteres Biotop wird wohl noch unter der oberen Heckverblendung laueren. Aber soweit sind wir noch nicht.



Stand: 30.09.2002 - Fortsetzung

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